Forum Politik

Übersicht über die bisherigen Veranstaltungen

Forum Politik (c) Forum Politik
Datum:
Di. 24. Jan. 2017
Von:
Katholikenrat Düren
Forum Politik (c) Forum Politik

Kooperationspartner:

der Katholikenrat der Region Düren
die Pfarre St. Lukas, Düren
die Kirche im Bistum Aachen
die Evangelische Gemeinde zu Düren mit ihrer Erwachsenenbildung
die ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich
das ev. Erwachsenenbildungswerk, Nordrhein
der Bund für Umwelt u. Naturschutz, Düren
die Gewerkschaft DGB

Übersicht über die bisherigen Veranstaltungen:

18. September 2014 „Bergbau in der Schublade... statt Ausbeutung von Mensch und Natur"

Referent Dr. Spoo formulierte: „Die Rohstoffgewinnung der Zukunft findet nicht unter Tage, sondern in der Produktion statt". Gedacht ist an die wertvollen Rohstoffe, die z. B. in Handys u.a. Mediengeräten verwendet werden. Hier zeigt sich ein Ziel des Forums Politik, dass aus den Informationen der Vorträge und den Diskussionen Impulse für weiterführende Aktionen hervorgehen sollen, in diesem Fall Sammelstellen mit Boxen für alte Handys zu schaffen.

4. November 2014 "TTIP – „Freihandels"abkommen/ Investorenrechte gegen Arbeits- und Sozialrechte

Dieses Thema hatte eine solche Brisanz, dass es im April 2015 noch einmal mit großem Erfolg aufgegriffen wurde. Wir wollten so eine Möglichkeit für die Dürener Bürger schaffen, sich gründlich zu informieren und so in einer ganz wichtigen Frage einen Standpunkt zu gewinnen, der auch im öffentlichen Leben vertreten werden kann.

29. Januar 2015 „Der Salafismus – zurück zu den Wurzeln des Islams"

Ein sehr anspruchsvoller Abend, der einen Einblick in die Entstehung, Lehre und den heutigen Einfluss des Salafismus in der islamischen Welt gab. Der Dozent zeigte auf, dass der Salafismus, ursprünglich eine Reformbewegung des 19. Jahrhunderts, heutzutage rückständig und extremistisch sei und keine der Zeit angemessene Auslegungsmethode des Korans biete. Es komme deshalb darauf an, den Salafismus als eine Ideologie wahrzunehmen und nicht als das, was er vorgebe zu sein: eine islamisch-religiöse Position. Dies deutlich zu machen, sei eine wichtige Präventionsaufgabe, dafür sei die Schule der wichtigste Ort, speziell der islamische Religionsunterricht und der Dialog zwischen Christen und Muslimen.

5. Mai 2015 „In Würde sterben – Sterbehilfe erlauben oder nicht?"

Die interdisziplinäre Podiumsdiskussion beleuchtete von Seiten der Medizin, der Rechtsprechung, der Philosophie/Ethik und der Theologie/Seelsorge die schwierige Problematik. Jeder Besucher fühlte sich wohl von dem Thema im tiefsten angesprochen, was auch in der regen Beteiligung des Publikums an der Diskussion Ausdruck fand.

27. August 2015 „Energiewende regional – Ohne Kohle nix los?"

Der notwendige Umstrukturierungsprozess für eine lokale Energiewende in unserer Region stand im Mittelpunkt des Abends. Der Impulsvortrag zeigte Möglichkeiten und Beispiele aus der Praxis auf. Die anschließende Podiumsdiskussion mit Politikern und anderen Fachleuten beschäftigte sich vorrangig mit den „Stärken und Schwächen der Energiewende im Kreis Düren". Es wurde sehr engagiert, aber doch sachlich diskutiert, wobei die Frage der Arbeitsplätze für die Belegschaft von RWE eine wichtige Rolle spielte.

16. Oktober 2015 „Deutschland und die Türkei – wohin gehen wir?"

Das Thema war schon im 2025 ein aktuelles Thema, auch wegen der zeitlichen Nähe zu den Parlamentswahlen in der Türkei am 1. November.
Ziel des Abends sei es, so formulierte Dr. Siedler, die komplexe politische Situation in der Türkei und ihre Hintergründe besser zu begreifen und schließlich Erwartungen an die deutsche Außenpolitik und die der EU zu formulieren.
Das hochkarätige Podium, bestehend aus einer kurdischen Politikwissen-schaftlerin, einem Fachjournalisten und dem Vorsitzenden der Gesellschaft Ezidischer (meist jesidisch genannt) Akademiker wurde dieser Aufgabe in vollem Umfang gerecht. Dietmar Nietan MdB, der die politische Entwicklung der Türkei seit langem intensiv verfolgt, brachte aus seiner langen Beobachtung detaillierte und klare Beurteilungen der gestellten Fragestellung in die Diskussion ein.

19. April 2016 „TTIP – Das Freihandelsabkommen USA-Europa/Gemeinwohlorientierung oder Diktat der Konzerne?"

Eine wichtige Grundlage zum Verständnis des Themas und seiner Beurteilung legte Dr. Wolfgang Kessler, Chefredakteur von PUBLOK FORUM, Frankfurt in seinem in seinem Impulsreferat. Als kompetenter Moderator fungierte Dr. Thomas Fues vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik, Bonn.
Die drei Dürener Bundestagsabgeordneten Thomas Rachel, Dietmar Nietan und Oliver Krischel diskutierten am Podium über das Thema TTIP, das inzwischen in der Öffentlichkeit angekommen ist und dort heftig diskutiert wird. Ein großer Teil der Bevölkerung (40 %) hielt im Frühjahr 2016 TTIP „für eine schlechte Sache". Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern ist das Misstrauen gegenüber Geheimniskrämereien der Verhandlungsexperten angestiegen und die Steuer- und Marketing-Tricks der Konzerne auf Seiten des Atlantiks haben für Empörung gesorgt.
Dieser Abend von FP war ganz besonders gut besucht. Er hat sicherlich dazu beigetragen, dass für die Besucher eine größere Transparenz hinsichtlich dieses komplexen Bereichs der Politik entstand.

25. Mai 2016 „Wer Waffen sät, erntet Flüchtlinge"

Die Dürener pax-Christi-Gruppe konnte zu diesem Thema als Referenten Jürgen Grässlin gewinnen, einen ausgewiesenen Fachmann auf dem Gebiet. Er wurde 2011 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Die von ihm mitbegründete „Aufschrei"-Kampagne erhielt 2012 den Stuttgarter Friedenspreis. Das Thema Waffenexporte aufzugreifen, wurde verstärkt durch die Fernsehsendung im 1. Programm am 23. September 2015, die sowohl einen Dokumentarfilm als auch einen Spielfilm von dem Regisseur Daniel Harreich zeigte. Daniel Harrich hat gemeinsam mit Jürgen Grässlin das Buch „Netzwerk des Todes. Die kriminellen Verflechtungen von Waffenindustrie und Behörden" verfasst.
Grässlin beleuchtete in seinem Vortrag die Szene des Waffenhandels in Deutschland und weltweit. Grässlin und Harrich haben Strafanzeige gegen Heckler und Koch erhoben. Der Prozess dauerte mehrere Jahre, dabei verjährten Verfahren gegen Beamte. Bisher sind alle Versuche gescheitert, Waffenhandel mit Einzelmaßnahmen zu begrenzen. Erst ein breites Bündnis der Zivilgesellschaft kann den notwendigen Druck zum Stopp aller Waffenexporte erzeugen.

25. August 2016 „Klimaschutz versus Braunkohle"

Wieder ein heißes Eisen, angepackt vom BUND unter der Federführung von Walter Jordans! Impulsreferate von zwei Fachfrauen standen am Anfang des Abends. Die Klimaschutzbeauftragte des Kreises Steinfurt Sara Vollrodt kann schon auf eine lange Forschung und deren Ergebnisse zurückschauen, vorbildhaft für die heutige Arbeit. Anette Anthrakidis vom Solar-Institut Jülich der FH Aachen referierte zu dem Thema „Voraussetzungen für einen erfolgreichen Klimaschutz" und zeigte dabei auf, wie man aus der fossilen Energie aussteigen kann.
Auf dem Podium diskutierten der Bezirksleiter der IGBCE Manfred Maresch, Landrat Wolfgang Spelthahn, Wolfgang Nietan MdB und Oliver Krischer MdB unter Einbeziehung des Publikums.
Wichtige Fragen standen im Raum: Wie stellt man es an, aus der Braunkohle herauszukommen, ohne dass Menschen, deren Familien vom Tagebau abhängig sind, ohne dass die Steuerzahler und ohne dass die Umwelt weiter geschädigt werden?
Nietan forderte die Interessenvertreter auf, zunächst einander zuzuhören. Es gebe viele Möglichkeiten, beim allmählichen Ausstieg aus der Braunkohle zu einem Kompromiss zu kommen. Konzepte für den Kreis seien vorhanden, es fehle nur Koordination und Kooperation.
Krischer betonte, dass es auch schon durchaus erzielte Erfolge gebe. Aber die Rahmenbedingungen werden natürlich in Berlin gemacht, die Umsetzung finde dann in den Kommunen statt.

6. November 2016 „Friedenspotentiale der Religionen – Interreligiöser Studientag"

Diese Veranstaltung nimmt eine besondere Rolle ein innerhalb der Reihe Forum Politik. Sie ist eine Kooperationsveranstaltung der Evangelischen Akademie im Rheinland, der Evangelischen Gemeinde zu Düren und des Forum Politik in Düren.
Jörgen Erik Klußmann, Studienleiter der Evangelischen Akademie im Rheinland und Dr. Dirk Chr. Siedler, Pfarrer der Evangelischen Gemeinde zu Düren, schreiben im Flyer der Veranstaltung: „Gemeinsam mit dem „Forum Politik" wollen wir nach Wegen und Praktiken der Gewaltfreiheit, des Pazifismus und der Versöhnung suchen, um der aufgeladenen Atmosphäre auch bei uns
etwas entgegen zu setzen."
Nach einem Einführungsvortrag von Jörgen Erik Klußmann MA zum Thema „Friedenspotentiale der Religionen" hielten Vertreter der verschiedenen Religionen jeweils einen Vortrag zum Thema Friede, Gewalt und Versöhnung aus dem Blickwinkel ihrer Religion.
Abschließend fand eine Podiumsdiskussion mit Dialogpartnern aus Düren statt, es bestand jeweils die Möglichkeit von Rückfragen aus dem Publikum.

17. November 2016 „Heute jung und dynamisch – Morgen alt und arm?!"

Beim letzten Abend des Forum Politik im Jahr 2016 standen jugendliche Berufstätige im Blickfeld und ihre zukünftige Rente.
René Korsch (IG BCE Bezirk Alsdorf) begrüßte die Besucher und führte in das Thema ein. Es wurde allen klar, dass es eine rasante Talfahrt des Rentenniveaus geben werde, wenn die gesetzlichen Bestimmungen so bleiben, wie sie jetzt sind. Die heutigen Jugendlichen und Erwachsenen sind die erste Generation, die von der weitreichenden Rentenreform der vergangenen Jahre in vollem Umfang erfasst wird. Die Politik muss jetzt handeln, sonst ist es für die junge Generation zu spät.
Herbert Karch (Geschäftsführer des Versorgungswerks MetallRente) wandte sich in einem sehr anspruchsvollen und dennoch spannenden Eingangsreferat der Frage zu: „Das System der Alterssicherung – ein System für junge Menschen?" Als Fazit blieb die Erkenntnis, dass die wohlfahrtsstaatliche Rente in vielen Fällen nach einem langen Berufsleben nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandart bzw. eine angemessene Versorgung zu sichern. Da können auch private Zusatzrenten keine Lösung sein. Arbeitnehmer sind deutlich besser abgesichert, wenn sie als zweite Säule eine Betriebsrente beziehen, die in großen Betrieben die Regel ist. Diese müsste allerdings für alle Betriebe gesichert sein. Als drittes Säule kann eine Privatrente hilfreich sein.
An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen weitere Experten aus Politik und Gewerkschaft teil. Sie wurde gekonnt moderiert von der jungen Gewerkschaftssekretärin Ann-Katrin Steibert. Es kam zu einer angeregten, generationsübergreifenden Diskussion unter Beteiligung des Publikums.