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Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Dieser,
zunächst möchten wir Ihnen noch herzlich zu Ihrer Ernennung zum Bischof von Aachen gratulieren und wünschen Ihnen für dieses Amt alles Gute.
Wir, das sind die Mitglieder des Vorstandes des regionalen Katholikenrates der Region Düren sowie die Mitglieder seines Arbeitskreises „LAUDATO SI' ". Mit diesem Brief möchten wir Sie auf ein Problem aufmerksam machen, das unsere Region und damit Ihr Bistum betrifft.
Es geht um den Hambacher Wald und seine vor über 40 Jahren beschlossene Vernichtung durch den Braunkohleabbau. Seit diesem politischen Beschluss ist an Forschung und Umsetzung von erneuerbaren Energien sehr viel erreicht worden, einige halten den Braunkohletagebau Hambach schon jetzt für überflüssig. Er ist der größte CO2 Produzent Europas; die Bundesrepublik hat das Pariser Umweltabkommen ratifiziert, dessen Ziele mit der Weiterführung der Braunkohlegewinnung im vorgesehenen Rahmen wohl aber nicht zu verwirklichen sind.
Wir fühlen uns durch die Aussagen von Papst Franziskus in seiner Enzyklika berufen und aufgefordert, uns eindeutig einzumischen: „Wir wissen, dass die Technologie, die auf der sehr
umweltschädlichen Verbrennung von fossilem Kraftstoff – vor allem von Kohle, aber auch von Erdöl und - in geringerem Maße - Gas beruht, fortschreitend und unverzüglich ersetzt werden muss." LS 165.
Schon am 06.10.2016, also vor Ihrer Einführung zum Bischof von Aachen, hat der Vorstand des Katholikenrates eine Resolution verfasst, auf die wir hier nochmals verweisen möchten
und in der Anlage beifügen.
Einige von uns sind Mitglied in dem aus verschiedenen gesellschaftlichen und kirchlichen Gruppen bestehenden Bündnis 'Initiative Friedensplan'. Dieses Bündnis bemüht sich im Sinne des Konziliaren Prozesses „Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung" um eine verträgliche und friedliche Lösung zum Erhalt des kleinen Restes dieses 12.000 Jahre alten naturschutzwürdigen Maiglöckchen – Stieleichen – Hainbuchenwaldes.
Bei unserer „LAUDATO SI"-Arbeitskreissitzung am 15.11.2016 haben wir beschlossen, uns an Sie und auch an unseren Papst zu wenden mit der Bitte, das Problem wahrzunehmen und uns zu unterstützen. Wir kommen auch gerne nach Aachen, um Ihnen persönlich unser Anliegen vorzustellen und Sie über Einzelheiten zu informieren, da sich im Moment die Ereignisse überschlagen. Außerdem haben wir uns im Katholikenrat und im regionalen Pastoralrat der Region Düren immer für absolute Gewaltlosigkeit ausgesprochen, weswegen uns die zurzeit eskalierende Gewalt im Hambacher Forst große Sorgen bereitet.
Wir freuen uns auf Ihre Antwort und wünschen Ihnen ein frohes und gnadenreiches Weihnachtsfest und für das Jahr 2017 alles Gute für Sie und das neue Amt.