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Es sind die Augen, die einen nicht loslassen. Augen, die Geschichten erzählen. Augen, die einladen zum Hinsehen und zum Nachdenken. Auf Augenhöhe.
Eine Fotoserie von Hubert Perschke zeigt Porträts von Menschen, die auf der Straße leben. Und diese Bilder werden ab 10. November in der Dürener Kirche St. Anna, im Anschluss an den Gottesdienst um 10.30 Uhr, zu sehen sein. Die Ausstellung ist organisiert vom Dürener Katholikenrat in Zusammenarbeit mit “In Via”, der Wohnungslosenhilfe der Caritas.
Mit den Porträts obdachloser Menschen hat Hubert Perschke bereits Ende der 60er im Ruhrgebiet begonnen. Da sei das Entsetzen über die Zerstörung durch den Krieg gewesen, der versteckte Reichtum und viele Bettler auf der Straße. “Dieses Entsetzen habe ich in Bilder umgesetzt”, sagt Perschke.
“Auf Augenhöhe” nennt sich die Ausstellung, und das ist für den Fotografen und Diplom-Sozialarbeiter auch ein ungeschriebenes Gesetz im Umgang mit den Menschen, die er fotografiert. “Die Zeiten haben sich geändert und auch die Obdachlosigkeit hat sich geändert”, sagt Perschke. Strukturelle Armut und Suchtabhängigkeit haben das Bild auf der Straße verändert. Und der Mensch hat einen andere Geschichte zu erzählen, so er denn will. “Es gibt den stolzen Berber, der die Freiheit auf der Platte liebt und sich gerne für eine kleines Honorar fotografieren lässt”, erzählt Herr Perschke. Aber immer häufiger habe er auch psychisch kranke und drogenabhängige Menschen getroffen.
“Einer ist aus der Selbständigkeit heraus auf der Straße gelandet, und ist jetzt irgendwie erleichtert, keine Verpflichtungen mehr zu haben”, so der Sozialarbeiter: “Und ein anderer war so stark verdreckt, hatte die Krätze, war alkoholabhängig, aber froh, vom Heroin los gekommen zu sein.”
Manche scheuten auch deswegen den Kontakt mit obdachlosen Menschen, weil sie Angst hätten, selbst einmal in die Situation zu kommen, weiß Perschke. Und Irene Mörsch, Vorsitzende des Dürener Katholikenrates hat festgestellt, dass in Düren immer mehr nichtsesshafte Menschen auf den Straßen zu finden seien. “Das Alkoholverbot in der Innenstadt verdrängt die dann in Außenbezirke, wo sie nicht mehr wahrgenommen werden.”