Gottesdienst Feierabend +

zu Maria 2.0 in der Marienkirche

Maria mit einem zugeklebten Mund. Bis zum Kirchenstreik im Mai malt Lisa Kötter jeden Tag ein Frauenbild, das sie Frauen widmet, die zum Schweigen gezwungen wurden und werden. Eine Legende erzählt, dass der heilige Bernhard Maria Stillschweigen geboten habe auf Grund des Pauluszitats, dass die Frau in der Kirche zu schweigen habe. (c) Lisa Kötter
Datum:
Freitag, 17. Mai 2019 19:30
Ort:
Marienkirche
Düren

Ein biblischer Ostertext steht im Mittelpunkt, es gibt Zeit zum Austausch über den persönlichen und (kirchen)politischen Alltag, zum Singen und Beten, zum gemeinsamen Essen und Trinken.

Dank einer Initiative aus der Heilig-Kreuz-Gemeinde in Münster wurde die Idee zur Aktion „Maria2.0“ geboren.

Wir beklagen die vielen Fälle von Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche und deren Vertuschung und Verdunkelung durch Amtsträger.

Wir stehen fassungslos, enttäuscht und wütend vor dem Scherbenhaufen unserer Zuneigung und unseres Vertrauens zu unserer Kirche.

Die aktuelle Situation der Kirche braucht dringend Veränderungen, seit Jahren werden immer die gleichen Fragen diskutiert und trotz der allseits beteuerten Reformbereitschaft ist die Abschaffung bestehender männerbündischer Machtstrukturen nicht in Sicht. Daher hat sich vor allem bei Frauen die Idee rasch weiterverbreitet, im Marienmonat Mai vom 11.-18.05.2019 nachdrücklich durch kreative Aktionen auf erforderliche Veränderungen in unserer Kirche als Institution zu dringen. Viele Gruppen von Frauen bleiben in Mahnwachen VOR der Kirche, um zu zeigen, was alles fehlt, wenn sie ihre Mitarbeit nicht einsetzen.

Für uns Frauen, die wir für den 12.05. in Düren zur Beteiligung an „Maria 2.0“ aufrufen, ist ein stillschweigender Austritt keine Option! Wir wollen nicht klagen, sondern handeln. Wir wollen kämpfen für einen Weg, der es uns und auch den nachfolgenden Generationen nicht nur erträglich macht, in dieser Kirche zu bleiben, sondern sogar Freude! Damit es wieder in vorrangig um die befreiende Botschaft Jesu geht.

In Düren werden vom 12.05.-18.05. an der Steele vor der Annakirche gemalte Frauenbilder zu sehen sein, die ein Pflaster über dem Mund haben – sie weisen symbolisch darauf hin, dass Frauen die gleichberechtigte Teilhabe an den Ämtern in der katholischen Kirche verwehrt wird.

Am Sonntag,12.05. findet ab 11 Uhr vor der Annakirche, auf dem Annaplatz, eine Mahnwache statt, zu der alle eingeladen sind, die eine echte Erneuerung unserer Kirche wollen - Frauen ebenso wie Männer, die mitgestalten und mitbestimmen wollen. Auf Augenhöhe wollen wir ALLE unseren Berufungen folgen, geschwisterlich in eine Richtung schauen: Auf Jesus Christus und seine Botschaft.

Wir freuen uns, wenn Frauen und Männer mit uns an diesem Vormittag VOR der Kirche bleiben - oder wenn sie nach dem Gottesdienst ihre Unterstützung für die Aktion bekunden.

Wir werden Unterschriften sammeln für einen offenen Brief an Papst Franziskus, in dem unsere Anliegen aufgeführt sind. (www.mariazweipunktnull.de)

Wer die Mahnwache unterstützt, kann auch einen weißen Schal oder ein weißes Oberteil tragen – Weiß als Zeichen der Trauer über Machtmissbrauch, Weiß als Zeichen des Neuanfangs.

In der Aktionswoche findet am Freitag, den 17.05. um 19.30 h der Gottesdienst Feierabend+ in der Marienkirche zu Maria 2.0 statt. Ein biblischer Ostertext steht im Mittelpunkt, es gibt Zeit zum Austausch über den persönlichen und (kirchen)politischen Alltag, zum Singen und Beten, zum gemeinsamen Essen und Trinken.

Gez.: Marie-Theres Jung, kfd Diözesanvorsitzende

Irene Mörsch Vorsitzende des Katholikenrates der Region Düren